Hustenlöser

Festsitzenden Husten loswerden mit Schleimlösern von apotheke.at

Inhaltsverzeichnis

• Husten – ein wichtiger Reflex
• Wann braucht der Körper den Hustenreiz?
• Wenn zu viel Schleim die Atemwege blockiert
• Wie funktionieren Hustenlöser?
• Gängige Wirkstoffe in Schleimlösern
• Welche Krankheiten erzeugen noch verschleimte Atemwege?
• Was ist bei der Anwendung von Schleimlösern zu beachten?
• Verschleimter Husten – wann muss ich zum Arzt?

Husten – ein wichtiger Reflex

Husten ist zwar ein Krankheitssymptom, erfüllt aber eine wichtige Schutzfunktion im menschlichen Körper. Er befreit die Atemwege von Fremdkörpern, Staub oder Krankheitserregern.

Der Mechanismus läuft im Krankheitsfall folgendermaßen ab: Spezielle Rezeptoren in der Schleimhaut von Bronchien, Luftröhre, Kehlkopf und Rachen registrieren schädliche Einflüsse und senden ein Signal an das Gehirn.

Dort löst das zentrale Nervensystem den Hustenreflex aus, bei dem sich die Zwischenrippenmuskulatur ruckartig zusammenzieht und die Luft explosionsartig aus den Atemwegen presst. Husten lässt sich als unwillkürliche Reaktion schwer unterdrücken.

Wann braucht der Körper den Hustenreiz?

Die Atemwege sind von den Bronchien über die Luftröhre und den Rachen bis hin zur Nase mit einer speziellen Schleimhaut ausgekleidet. Ihre Oberfläche bedecken winzige Flimmerhärchen (Zilien), die durch gezielte Bewegung Fremdkörper aus der Lunge Richtung Mund- und Nasenöffnung herausbefördern können.

Dieser Selbstreinigungsmechanismus – in der Populärsprache auch „Schleimrolltreppe“ genannt – ist laufend im Gange, stößt aber im Falle einer Infektion an ihre Grenzen. Wenn Krankheitserreger die Schleimhaut entzünden und das Sekret sich in den Atemwegen staut, sorgt der Husten dafür, dass Schleim und Viren besser hinausbefördert werden können. Beeinträchtigen verschleimte Bronchien die Atmung, weil das Sekret sehr zäh ist, helfen Schleimlöser beim Abhusten.

Wenn zu viel Schleim die Atemwege blockiert

Mediziner teilen den Husten bei einem Infekt in verschiedene Phasen ein:

1. Reizhusten (ein bis fünf Tage)
   
   In den ersten Tagen einer Erkältung bemerken Betroffene bei sich einen trockenen Reizhusten. Er zeigt an, dass der Körper Erkältungsviren in den Atemwegen registriert und nach außen befördern will. Da sich noch kein Schleim gebildet hat, erzeugt der trockene Husten ein gereiztes Gefühl in den Atemwegen und trägt zur Entzündung der Schleimhäute bei. In dieser Phase können Hustenstiller den Hustenreiz lindern.


2. Produktiver Husten (eine bis drei Wochen)
   
   Hat der Körper zur Abwehr der Krankheitserreger ausreichend Sekret in den Atemwegen gebildet, sollte es abgehustet werden. Diese Phase einer Erkältung bezeichnen Fachleute als produktiven Husten.
   
   Das Abhusten kann sich anfangs schwierig und belastend gestalten, wenn der Schleim zu zäh ist und die Atemwege blockiert. Betroffene leiden dann unter einer schweren Atmung bis hin zur Luftnot.
   
   Für Kinder kann der festsitzende Schleim besonders unangenehm werden, weil ihre Luftröhre und Bronchien einen kleinen Durchmesser haben und leicht verstopfen.
   
   Um den Schleim zu verflüssigen und das Abhusten zu erleichtern, sind Hustenlöser wie der Mucosolvan Kinder Hustensaft 30 mg / 5 ml bei verschleimtem Husten (100 ml) sinnvoll.


3. Trockener Husten (eine bis vier Wochen)
   
   Hat der Körper das Sekret vollständig ausgeschieden, bleibt der Husten noch einige Zeit als trockener Hustenreiz. Gerade nach einem schweren Infekt kann diese Phase mehrere Wochen andauern. Auch in dieser Phase haben sich Hustenstiller bewährt.

Wie funktionieren Hustenlöser?

Je nachdem, ob ein Präparat synthetische oder pflanzliche Wirkstoffe beinhaltet, stößt es leicht unterschiedliche Mechanismen in den Atemwegen an. Die meisten Substanzen verflüssigen den Schleim, indem sie seine Struktur verändern oder seine Oberflächenspannung herabsetzen. Einige Stoffe aktivieren zusätzlich die Flimmerhärchen oder regen die Zellen der Atemwege an, mehr Sekret zu bilden. Indem sie die Bronchien entspannen und die Durchblutung der Atemwege steigern, erleichtern Hustenlöser zusätzlich den Auswurf von Schleim.

Gängige Wirkstoffe in Schleimlösern

Als Anwender haben Sie die Wahl zwischen Schleimlösern (Expektorantien) auf synthetischer oder auf pflanzlicher Basis. Die gängigsten pharmazeutischen Wirkstoffe sind:

• Acetylcystein: ACC verdünnt den Schleim, indem es die Mukopolysaccharid-Moleküle im Sekret aufspaltet. Den Wirkstoff dürfen Erwachsene und Kinder ab 14 Jahren einnehmen. Präparate mit Acetylcystein sind zwar apothekenpflichtig, aber in Apotheken und Online Apotheken rezeptfrei erhältlich. Die Anwender erhalten ACC meist in Form von Brausetabletten wie dem ACC akut 600 mg Hustenlöser (40 Stk.).


• Ambroxol: Dieser Wirkstoff übernimmt bei zähem Schleim in den Atemwegen mehrere Funktionen. Er macht das Sekret flüssiger und regt die Flimmerhärchen in ihrer Reinigungsarbeit an. Darüber hinaus wirkt Ambroxol lokal betäubend, indem es bestimmte Natrium-Kanäle blockiert und die Schmerzweiterleitung hemmt.
  
  Damit fungiert es als Schleimlöser und lindert Halsschmerzen. Ambroxol ist in Form von Hustensaft wie dem Mucosolvan Hustensaft 30 mg / 5 ml Schleimlöser bei Husten (100 ml), Lutschtabletten und Kapseln erhältlich. In speziellen Kinder-Präparaten ist der Wirkstoff bereits für Kinder unter einem Jahr zugelassen.


• Bromhexin: Es steigert die Schleimproduktion in den Atemwegen, was das Abhusten erleichtert. Zudem lindert es die Entzündung der betroffenen Schleimhäute. Bromhexin ist geeignet für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren. In Apotheken und Online Apotheken finden Anwender es in Hustensaft und Tabletten, zum Beispiel die Bisolvon Hustentabletten (50 Stk.).

Viele Schleimlöser arbeiten mit pflanzlichen Wirkstoffen. Die bekanntesten sind:

• Efeu: Der Trockenextrakt aus Efeu ist bekannt für seine schleimlösenden, krampfösenden und entzündungshemmenden Effekte. Gängige Darreichungsformen sind Hustensaft, Lutschpastillen oder portionierte Liquid-Beutel für unterwegs wie der Prospan Hustenliquid – für Erwachsene (30 x 5 ml). Auch Kinder ab 0 Jahren dürfen spezielle Efeu-Präparate wie den Prospan Hustensaft – für Kinder (200 ml) einnehmen. Bei Säuglingen unter einem Jahr sollten die Eltern vorab mit dem Kinderarzt Rücksprache halten.


• Ätherische Öle: Viele pflanzliche Schleimlöser setzen auf die Kraft ätherischer Öle. Eukalyptus und Thymian enthalten etwa die Substanz Cineol, der Studienergebnisse eine antibakterielle, schleimlösende und entspannende Wirkung bescheinigen. Auch Kampfer sagt man nach, festsitzenden Schleim zu lösen und die Durchblutung zu fördern. Gängig sind außerdem Pinienöl, Orangen-, Myrten- und Zitronenöl.
  
  Die Darreichungsformen erstrecken sich dabei von der inneren bis zur äußeren Anwendung.
  
  Beliebt sind Weichkapseln zum Schlucken wie Gelomyrtol forte magensaftresistente Weichkapseln (60 Stk.), Erkältungssalbe wie die Pinimenthol Erkältungssalbe (100 g) und Luschpastillen wie die Bronchicum Thymian Lutschtabletten – bei Husten (50 Stk.).


• Pelargonium: Der Wurzelextrakt bestimmter Geranien-Arten, zum Beispiel der Kapland-Pelargonie, wird ebenfalls als pflanzlicher Schleimlöser eingesetzt. Häufig erhält man ihn in Form von Hustensaft, der auch für Kinder ab einem Jahr geeignet ist, wie den Umckaloabo Saft für Kinder (120 ml).

Welche Krankheiten erzeugen noch verschleimte Atemwege?

In der Hochphase einer Erkältung kennt jeder Betroffene den verschleimten Husten. Dabei ist das Sekret zunächst farblos und später oft gelblich, wenn Bakterien mit ins Spiel kommen. Allerdings gibt es auch andere Krankheitsbilder abseits des Erkältungsinfekts, die den produktiven Husten als Symptom erzeugen. Darunter sind

• Chronische Bronchitis,
• Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD),
• Lungenentzündung,
• Tuberkulose sowie
• Mukoviszidose.

Was ist bei der Anwendung von Schleimlösern zu beachten?

• Generell sollten Sie als Erkältete niemals Hustenstiller (Antitussiva) und Schleimlöser kombinieren. Da die Antitussiva den Hustenreiz hemmen, könnten sie einen Sekretstau erzeugen.
• In einer Schwangerschaft sollten Sie Hustenlöser mit Bromhexin, Ambroxol und ACC nur nach Absprache mit Ihrem Arzt einnehmen. Zwar sind für keinen der Wirkstoffe schädliche Effekte auf das Ungeborene nachgewiesen, jedoch sollte ein Experte hier die Risiko-Nutzen-Abwägung übernehmen.
• Auch als Stillende sollten Sie vor der Einnahme von Schleimlösern Ihren Arzt konsultieren. Wirkstoffe wie Bromhexin, ACC und Ambroxol gehen in die Muttermilch über. Dasselbe gilt für fettlösliche ätherische Öle und ihre Inhaltsstoffe wie Eukalyptus und Cineol. Obwohl kein Risiko für Säuglinge nachgewiesen wurde, sollte ein Facharzt hier das geeignete Präparat auswählen.
• Schleimlöser mit Ambroxol, Bromhexin oder ACC sind nicht für die Selbstmedikation geeignet, wenn eine schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörung vorliegt.
• Patienten, die an einer seltenen Lungenfunktionsstörung (malignes Ziliensyndrom) leiden, sollten ebenfalls nicht eigenmächtig pharmazeutische Schleimlöser einnehmen. Liegt eine Grunderkrankung vor, muss der Facharzt über die Therapie verschleimter Atemwege entscheiden.
• Viele Präparate mit Ambroxol, Bromhexin und ACC dürfen Kinder erst ab 12 bis 14 Jahren anwenden. Für jüngere Kinder gibt es spezielle Produkte mit niedrigeren Wirkstoff-Dosierungen. Etwa den Mucosolvan Kinder Hustensaft 30 mg / 5 ml bei verschleimtem Husten (250 ml). Da Kleinkinder unter 2 Jahren jedoch ihre Atemwege durch Abhusten nicht so effektiv befreien können wie Erwachsene, sollten Eltern die Behandlung mit Schleimlösern im Krankheitsfall auch mit dem Kinderarzt absprechen.

Verschleimter Husten – wann muss ich zum Arzt?

Eine Infektion der Atemwege in Form einer Erkältung oder einer Bronchitis geht fast immer mit verschleimtem Husten einher. Der Auswurf ist an sich ein gutes Zeichen, da mit ihm die Erreger Ihren Körper verlassen. In der Regel sind die Symptome wie produktiver Husten, leichtes Fieber und geschwollene Lymphknoten nach ein bis drei Wochen vorbei.

Sollte das Fieber jedoch steigen und Atemnot auftreten, ist ein Arztbesuch nötig. Der Mediziner kann bestimmen, ob eine Superinfektion mit Bakterien die Atemwege zusätzlich belastet und gegebenenfalls Antibiotika verschreiben. Personen, die einer Risikogruppe angehören (zum Beispiel kleine Kinder, Schwangere, Senioren und chronisch Kranke) sollten bei Husten nicht lange abwarten, sondern frühzeitig ihren Hausarzt konsultieren. So lassen sich Komplikationen vermeiden und die Symptome bestmöglich in den Griff bekommen.